Die weibliche A-Jugend der SG BBM Bietigheim gehört zu den vier besten deutschen Mannschaften. Im Viertelfinale setzte sich das Viadukt-Team nach dem 29:24-Sieg im Hinspiel auch zu Hause gegen die SG Kappelwindeck/Steinbach mit 31:27 durch.
Im Final4, das am 5./6. Juni bei einem der vier Teilnehmer ausgetragen wird, trifft die SG auf Bayer Leverkusen. Im zweiten Halbfinale stehen sich der HC Leipzig und der Buxtehuder SV gegenüber.
Brian Ankersen war nach der aufregenden Partie geschafft. Morgens um sechs war der SG-Trainer vom Spiel seiner Zweitligamänner aus Wilhelmshaven zurückgekehrt. Nach drei Stunden Schlaf rückte die Begegnung der A-Jugend in den Fokus. Die verlief zunächst perfekt. Die Gäste versuchten es anfangs mit einer 3:2:1-Abwehr. Das hatte der Däne geahnt und daher einen Trainingsschwerpunkt auf das Spiel 7:6 gelegt. Bei Ballbesitz nahm er seine Torhüterin vom Feld, brachte eine zweite Kreisläuferin.
Ein erfolgreicher Schachzug. Die Südbadenerinnen gaben ihre Deckungsvariante auf. Die stattdessen gewählte 6:0-Abwehr fand aber lange keine Mittel gegen die SG-Angriffe. Auch den Vorteil des leeren Bietigheimer Tores konnte die SGKS nicht nutzen.
Bis zur 20. Minute spielte der Bundesliga-Nachwuchs wie aus einem Guss. Die starken Kreisläuferinnen Nina Gottschalk und Caroline Maier schafften mit ihren Sperren Lücken für den Rückraum. Matilda Ehlert und Nadine Frohna nutzten die Freiräume, schlossen selbst ab oder spielten Gianina Bianco und Magdalena Probst auf den Flügeln frei. Das war nicht nach dem Geschmack von Arnold Manz. Der SGKS-Trainer ärgerte sich, dass seine Abwehr die Kreisaktionen nicht unterband, zudem monierte er einige nicht regelgerechte Sperren.
Der Lohn für die gute Bietigheimer Vorstellung war eine 16:12-Pausenführung. Ankersen verzichtete zu Beginn des zweiten Durchgangs auf die siebte Feldspielerin. Das wirkte sich zunächst nicht aus. Ab der 40. Minute geriet die SG aber ins Schwimmen. Mehrere klare Chancen, darunter zwei Siebenmeter, wurden nicht genutzt, Hektik kam auf. Die SGKS witterte Morgenluft, nutzte Bietigheims Ballverluste und schaffte nach einem 21:16-Rückstand den 22:22-Ausgleich.
Zwölf Minuten vor dem Ende lag die Führung der Gäste in der Luft. Auch weil die SG sich selbst schwächte. Carlotta Hees lief nach ihrer zweiten Zeitstrafe zu früh aufs Feld, wurde disqualifiziert. In 4:6-Unterzahl rettete Rena Keller ihr Team. Dreimal in Folge parierte sie freie Würfe. Brian Ankersen nahm eine Auszeit, um seine Truppe zu beruhigen. Zudem griff er auf das Erfolgsmittel der ersten Hälfte zurück. Er brachte wieder die siebte Feldspielerin und leitete damit einen erfolgreichen Endspurt ein. Mit einem 7:0-Lauf setzte sich die SG auf 29:22 ab und feierte mit dem 31:27-Sieg den Einzug ins Final4.
„Als es eng wurde, hat man gesehen, dass unserer fast noch komplett in der B-Jugend spielberechtigen Mannschaft die Erfahrung fehlt“, analysierte Ankersen die zweite Halbzeit. „Aber dann haben sie das gut gelöst. Ich bin total stolz auf die Mädels.“
SG BBM: Keller, Bäcker; Roith (2/1), Hochmuth (1/1), Räuchle (1), Gaisser (3/1), Frohna (3), Hees (1), Gottschalk (4), Probst (3/1), Walter (1), Ehlert (4), Maier (4/1), Bianco (4).
Foto: Marco Wolf