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Fynn Nicolaus und Timm Buck

Bottwartäler sorgen für Furore: Timm Buck und Fynn Nicolaus

Zwei junge Bottwartäler sorgen im Handball für Furore. Fynn Nicolaus ist beim Bundesligisten TVB Stuttgart eine feste Größe, Timm Buck der Top-Torjäger des HC Oppenweiler-Backnang in der Aufstiegsrunde zur 2. Liga.

Zuhause sind die beiden in Großbottwar. Gemeinsam spielten sie dort ab der D-Jugend und setzten die Familientradition fort. Auch ihre Mütter und Väter gingen beim TV Großbottwar auf Torjagd. Marc Nicolaus und Jürgen Buck erlangten über die Region hinaus Bekanntheit. Vom TVG wechselten sie zum TV Oppenweiler. Jürgen Buck wurde später Spielertrainer und Trainer des Drittligisten, Marc Nicolaus zog es in die 2. Bundesliga zum VfL Pfullingen.

Ausgebildet wurden Timm (Jahrgang 2001) und Fynn (2003) vor allem von Jürgen Buck. Der führte die Junioren der Handballregion Bottwar (HABO) in die A-Jugend-Bundesliga. Das Potenzial seiner größten Talente sprach sich schnell herum, Erst- und Zweitligisten meldeten ihr Interesse. Fynn Nicolaus ging 2018 zum TVB Stuttgart, Timm Buck 2019 als Torschützenkönig der A-Jugend-Bundesliga (182 Treffer in 18 Partien) zum HC Oppenweiler-Backnang.

Fynn Nicolaus schrieb Handballgeschichte. Im Alter von 16 Jahren und 51 Tagen debütierte er 2019 als jüngster Spieler aller Zeiten in der Bundesliga. Der Deutsche Handballbund berief ihn in seinen Elitekader. Auch dort ist er der Jüngste. Neben ihm gehören unter anderem Nationalspieler wie Juri Knorr und Lukas Stutzke dem Kreis der sieben besonders geförderten Nachwuchshoffnungen an.

Der nächste Entwicklungsschritt vollzog sich in den letzten Monaten. Obwohl noch 17 Jahre jung, avancierte Fynn in der Abwehr des TVB Stuttgart zum Stammspieler, verschaffte sich gegen die Stars der Szene Respekt. Ob Philipp Weber (Leipzig), Sebastian Heymann (Göppingen) oder die Kieler Domagoj Duvnjak und Sander Sagosen – sie bissen gegen das 1,93 m große und 100 kg schwere Kraftpaket auf Granit. TVB-Trainer Jürgen Schweikardt lobt und schmunzelt: „In den ersten Spielen griffen die Gegner verstärkt auf Fynns Position an. Inzwischen haben sie gemerkt, dass genau dort nichts zu gewinnen ist. Mir fällt niemand ein, der in diesem Alter schon so weit war. Er ist von seiner Persönlichkeit her ein absoluter Profi.“

Nicolaus genießt die Begegnungen mit den Weltklassespielern. Vor allem Sagosen hat ihn beeindruckt: „Der spielt in einer anderen Liga als der Rest“, staunt er über die Fähigkeiten des Norwegers. Neben der Handballkarriere drückt Fynn auch die Schulbank. Er steckt im Abi-Stress: „Die Doppelbelastung ist enorm anstrengend, aber ich will das schaffen.“ Danach bleibt wieder mehr Zeit für die Harzkugel und das nächste Ziel: mehr Einsatzzeit im Angriff! „Voll trainieren und sukzessive reinarbeiten“, so Fynns Plan, der meist am Kreis spielt, dank seiner breiten Ausbildung perspektivisch auch im Rückraum eine Option ist.

Timm Bucks Aufstieg verlief nicht ganz so rasant. „Er kam als Jugendspieler, das erste Jahr war für ihn ein Lernprozess“, berichtet Matthias Heineke, „er hat erkannt, woran er arbeiten muss. Gerade athletisch hat Timm viel mehr gemacht“, hebt der Trainer des HC Oppenweiler-Backnang hervor. Das zahlt sich aus. „Er hat im Angriff Fähigkeiten wie kein anderer in unserem Team und bringt das aktuell brutal gut auf die Platte.“

Begeistert ist Heineke vor allem Bucks Wurfqualitäten. „Er hat alle Varianten drauf und leistet sich kaum Fehlwürfe.“ Aber auch das 1:1-Verhalten des 1,94 m großen Rückraumspielers, der 95 Kilo auf die Waage bringt, und die Kooperation mit dem Kreisläufer imponieren. Buck ist nach vier Spieltagen mit 27 Treffern der zweitbeste Torjäger der Aufstiegsrunde und ein wichtiger Faktor dafür, dass die Murrtäler auf den Sprung in die 2. Liga hoffen dürfen.

Aktuell absolviert Timm Buck ein Freiwilliges Soziales Jahr, danach strebt er ein Wirtschaftsinformatikstudium an. Der Blick geht aber auch in Richtung Bundesliga. Seine Anlagen sind vielversprechend, seine Ziele aufs Optimum gerichtet: „Ich will alles aus mir rausholen, was geht!“ Fynn Nicolaus traut seinem Kumpel eine Karriere im Handball-Oberhaus zu. Setzt sich in der Bundesliga fort, was in Großbottwar begann? „Warum nicht?“, sagen beide unisono. „Das können wir uns durchaus vorstellen!“

Bild: joh

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